Uhu im Naturpark Terra.Vita © Bernhard Volmer

Die zwölf Naturparke Nordrhein-Westfalens präsentierten sich auf Einladung des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz am 19. Januar 2022 im Landtag. Dabei stellten sie ihre Arbeit in den vier Handlungsfeldern Schutz, Erholung, Bildung und (Regional-)Entwicklung vor und formulierten zukünftige Herausforderungen.

Der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Naturparke NRW und Landrat des Rhein-Erft-Kreises Frank Rock berichtete von den Herausforderungen, die beispielsweise der Naturpark Rheinland im vergangenen Jahr zu bewältigen hatte. Neben deutlich höheren Besucherzahlen durch Corona machen sich auch die Auswirkungen des Klimawandels bemerkbar, wie es zuletzt in Erftstadt-Blessem durch die Folgen der Flutkatastrophe sichtbar wurde.

Dominik Hosters, Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel, sprach stellvertretend für alle NRW-Naturparke über die wichtigen Funktionen, die diese Großschutzgebiete für die Bevölkerung erfüllen.

Durch die Entwicklung naturschonender sowie zielgruppenorientierter Naturerlebnisangebote, wie z. B. Trekkingplätzen, schaffen Naturparke Zugang zur Natur und bieten der Bevölkerung den idealen Ort zur Erholung in einer landschaftlich reizvollen Umgebung. Dabei geht es jedoch um mehr als die reine Erholungsnutzung. Entsprechend des gesetzlichen Auftrags durch das Bundesnaturschutzgesetz tragen Naturparke durch vielfältige Bildungsangebote dazu bei, den Wert der Natur zu vermitteln und zu erleben. Besonders Kinder und Jugendliche profitieren von Angeboten wie Naturpark-Kitas oder Naturpark-Schulen, da diese, gemäß den Prinzipien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, zum verantwortungsvollen Handeln beitragen. Naturparke in NRW erfüllen damit auf 45 % der Landesfläche für die Gesellschaft die Grunddaseinsfunktionen Erholen und Bilden.

Um die Leistungen der Naturparke zukunftsfähig auszurichten, sprach sich Dr. Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin a. D. und Botschafterin Naturparke Deutschland, für die Angleichung der Naturparkfinanzierung zum Bundesdurchschnitt aus. Sie empfiehlt, die Naturparke in NRW mit 100.000 Euro zusätzlich pro Naturpark sowie die Verlängerung der Koordinierungsstelle weiter zu fördern. Nicht zuletzt können Naturparke so effektiver zur Umsetzung der landespolitischen Ziele beitragen.

In der Bürgerhalle, dem Eingangsbereich des Landtags, war es den Landtagsabgeordneten sowie allen Mitarbeitenden des Landtags vor der Sitzung möglich, sich über die zwölf Naturparke zu informieren und darüber mit der Koordinatorin, Maja Röse, und dem stellvertretenden Geschäftsführer des Naturparks Sauerland Rothaargebirge, Georg Schmitz, ins Gespräch zu kommen. Viele Abgeordnete blieben interessiert stehen, um sich über die Vielfalt der natürlichen und kulturellen Landschaft in NRW zu informieren und die Handlungsfelder und Projekte der Naturparke näher kennenzulernen.